Mobilitätstraining

Mobilität für Körper und Kopf – Training für Mensch und Hund

Hierbei handelt es sich um ein Training für Hunde, dass viele Anwendungsmöglichkeiten und Trainingsziele in sich vereint. Auf körperlicher Ebene ist es besonders gut geeignet für Hunde, die in irgendeiner Weise in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, beispielsweise durch chronische Erkrankungen am Bewegungsapparat, nach Operationen, für gehandicapte Hunde und auch für einfach nur alte Hunde. Insofern kann dieses Training eine wertvolle Ergänzung zu osteopathischen Behandlungen sein.

Die genutzten Geräte stammen teilweise aus dem Degility® (siehe auch unter www.degility.de), teilweise aus dem Behindertenhundesport (siehe auch unter www.starke-handicap-pfoten.de) und aus eigener Entwicklung. An diesen Geräten werden Gleichgewichtsinn (z. B. auf der Hängebrücke und dem Wackeldackel) und sensorische Fähigkeiten gefördert und aufgebaut, gleichzeitig werden Gelenke gestärkt und mobilisiert und die jeweils trainierten Muskelgruppen weiter aufgebaut. Dieses alles führt zu einem verbesserten Körpergefühl und einer gestärkten Eigenwahrnehmung, wovon jeder einzelne Hund –auch der eigentlich gesunde- profitieren kann. Tiere empfinden sich selbst und ihre Stellung in der Umwelt noch sehr stark über ihren Körper, so dass davon ausgegangen werden kann, dass ein gutes Körpergefühl auch zu einer Verbesserung der psychischen Ausgangslage führen kann. Insofern ist dieses Training auch ganz besonders für Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten, wie z. B. Ängsten, Aggressionen etc. geeignet.

Es wird jeweils nur das vom Hund gefordert, was er auch zu geben bereit bzw. wozu er überhaupt in der Lage ist. Insofern geht es bei diesem Training auch nicht um Leistung in Form von Schnelligkeit oder Perfektion, sondern Spaß und der Wille zum Erreichen auch kleinster Teilschritte stehen im Vordergrund. So wird jedes Training ganz individuell gestaltet und richtet sich an der persönlichen Situation von Hund und Mensch aus.

Es wird immer nur einzeln trainiert, damit ich intensiv und ganz individuell auf die Situation des Hundes eingehen kann. Aufgrund der Intensität des Trainings dauert eine Einheit nur 30 Minuten. Es ist interessant zu sehen, wie ein beispielsweise sehr aktiver Hund, den man zuvor meinte, kaum richtig auslasten zu können, nach 30 Minuten Training friedlich auf seiner Decke liegt und alle Viere von sich streckt!

Ganz wichtig zu erwähnen ist noch, dass der Hund zusammen mit seinem Menschen das Training gestaltet. Bei vielen Hunden ist in den ersten Trainingsschritten eine intensive Unterstützung durch den Menschen erforderlich – sei es, dass der Mensch stabilisierend in das Geschirr greift und so dem Hund hilft oder der Mensch einfach nur an der Seite des Hundes den Weg über die Hängebrücke geht und somit Sicherheit bietet. Bei dem Hund kommt in jedem Fall das Gefühl an, dass es nicht ohne den Menschen geht und dass sein Mensch ein echter Partner ist. Das ist für viele Hunde mit schlechter Vergangenheit ein großer Schritt in Richtung Vertrauen!

Es ist ein ganz besonderer Moment, wenn der zunächst unsichere Hund zum ersten Mal die Rampe der Hängebrücke alleine hoch gelaufen ist und sich die Landschaft von dem Podest aus ansieht. Der Glanz, der dabei in die Augen des Hundes tritt, ist einfach nur wunderbar. Hierin steckt ein selbst-belohnender Effekt, da der Hund sich diese Leistung zusammen mit seinem Menschen erarbeitet hat – da kann kein Leckerchen der Welt mithalten!

Da wir hier viel über Körpersprache und –haltung und weniger über gesprochene Worte mit dem Hund arbeiten, lernt der Mensch viel über die Kommunikation seines Hundes. Oftmals werden dabei Erkenntnisse gewonnen, die sich auf den Alltag übertragen lassen und dadurch manche Situation entschärfen.

Gerade auch für alte oder sehr in ihrer Bewegung eingeschränkte Hunde ist diese Art des Trainings in besonderem Maße geeignet. Oftmals sind unsere Hunde körperlich beeinträchtigt, aber geistig noch sehr fit und es stellt sich einem da die Frage, wie man diese Hunde einigermaßen auslasten kann. Da hier in einem hohen Maße auch die geistige Beweglichkeit und die Gehirnleistung gefördert werden, ist dieses Training auch etwas für die Kopfarbeit und die mentale Auslastung. Gerade Hunde, die bei Action noch höher drehen (sog. „Adrenalinjunkies“) profitieren davon und können eine angemessene Auslastung erfahren.

Da die Geräte teilweise auch behindertengerecht sind, können sie sogar von Hunden mit Rollies genutzt werden. Bei der Behandlung und dem Training von behinderten Hunden arbeite ich mit dem Verein „Starke Handicappfoten e. V.“ zusammen, welcher das Konzept „Fit trotz Hundicap“ entwickelt hat. Hier können Halter von behinderten Hunden Hilfe und Austausch erfahren, ein Besuch auf der Homepage www.starke-handicap-pfoten.de lohnt sich also sehr.

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass das v. g. Training auch bestens geeignet ist für Hunde, die keinerlei körperliche oder psychische „Baustellen“ haben, da es die Kommunikation zwischen Mensch und Hund fördert und somit zu einem harmonischen Miteinander in besonderem Maße beiträgt. Darüber hinaus werden Körper und Kopf trainiert und gefördert, wovon im Grund jedes Lebewesen profitiert.

Weitere Eindrücke zum Thema „Mobilitätstraining“ finden Sie auch unter dem Link „Bildergalerie„.